Die Ehe.html

                       

 

Stoffe rascheln, Juwelen blitzen,
alle schon gespannt in den Bänken sitzen.
Das Portal geht auf, es schreitet herein,
das Paar, das sich heut `hier vereint.

Die Orgel rauscht, Herr Pfarrer spricht,
die Mamas unterdrücken die Tränen nicht,
schliessen doch, man hört es eben,
die Kinder heut` den Bund für` s Leben.
Schwören, dass durch DICK und DÜNN
man gemeinsam geht - egal WOHIN!

Ein süsses Kind das Paar betört,
leider es auch öfters stört.
Mamas Nächte sind beschwerlich,
Papas Gedanken eher begehrlich.
Mama stets müde denkt gar nicht dies,
was Papa gar sehr verdriesst.
Anstatt höchster Liebeslust
entsteht so mancher Ehefrust,
und jeder denkt für sich allein:
"EHE" musste das denn sein?!

Auch, wenn man es recht bedenkt,
nur, weil am Baum ein Apfel hängt,
den Eva unbedingt wollt` pflücken,
schliessen jetzt aus freien Stücken
Mann und Frau - ich tat` s schon kund-
brav den ehelichen Bund.
Damit - wie alles- auch akkurat
die Liebe ihre Ordnung hat.

Alt und froh, dass man nicht einsam,
sieht man abends jetzt gemeinsam
im ersten und zweiten Programm
"Derrick" oder "Tatort" an.
Im grossen Ganzen war`s doch fein,
zu Zweit anstatt allein zu sein.
Dankbar und schon leicht entrückt,
denkt man an Eva,
die den Apfel einst gepflückt.